In der Mitteilung des Bremer Senats (Drucksache 16/787 vom 25.10.2005) wird das Thema "Bürokratieabbau in der Pflege" aufgegriffen. In den Januar-Sitzungen des Vorjahres wurde der Senat von der Bürgerschaft aufgefordert, zum Bürokratieabbau in der Pflege, zu entwickeln und vorzuschlagen. Der Senat veranlaßte die senatorischen Dienststellen sich der Sache anzunehmen. Im September 2005 wurde ein entsprechender Bericht von der zuständigen Deputation zur Kenntnis genommen.
Über die Mitbestimmungserfahrungen durch Heimbeiräte/Heimfürsprecher
wird ebenfalls berichtet.
Zitat Punkt 4:
"
Bericht zu den Erfahrungen der Mitwirkungspraxis in Heimbeiräten und anderen BeteiligungsgremienDie Heimaufsicht Bremen konnte mit Unterstützung der Bremer Seniorenvertretung eine Gruppe von Ehrenamtlichen aufbauen, die sich in der Unterstützung von Heimbewohnern bei ihrer Interessenvertretung engagiert. Die Gruppe besteht seit November 2002. Sie wurde im Februar 2003 in einer zweitägigen Fortbildungsveranstaltung unter Beteiligung verschiedener Fachleute qualifiziert und wird in regelmäßigen Treffen von der Heimaufsicht fachlich begleitet und weitergebildet.
Die Mitglieder dieser Gruppe können eingesetzt werden als Heimfürsprecher, als Unterstützer von noch eigenständig tätigen Heimbeiräten und können gegebenenfalls auch als externe Mitglieder in den Heimbeirat gewählt werden. In 2003 hat die Heimaufsicht für diese Gruppe einen Leitfaden erarbeitet, an dem sie sich in ihrer Tätigkeit orientieren können.
Die ersten Treffen fanden in den Räumen der Sozialbehörde statt, später war die Gruppe zu Gast in den Räumen des Diakonischen Werkes in der Blumenthalstraße. Seit Anfang 2005 finden die Treffen auch in verschiedenen Heimen statt, dabei lernt die Gruppe auch verschiedene Betreuungskonzepte kennen. Zwischen den Treffen mit dem moderierten Erfahrungsaustausch finden Informationsveranstaltungen
statt zu Themen wie
• Betreuungsrecht, Fixierungen,
• Personalschlüssel, Pflegesätze,
• heimrechtliche Veränderungen,
• Qualifikation, Leihkräfte,
• Regelleistung/Zusatzleistung,
• Aspekte der Demenzerkrankung.
Zurzeit wird die Öffentlichkeitsarbeit wieder verstärkt, um neue Mitglieder für die Gruppe zu werben. Mit dieser Unterstützung konnte die Zahl der Heimbeiräte deutlich erhöht und auch da Heimfürsprecher eingesetzt werden, wo das bisher nicht möglich war.
Der Aufbau und die Betreuung dieser Gruppe erfolgte bisher mit wenig externer Unterstützung und im Vergleich zu anderen Bundesländern extrem kostengünstig.
Die Tätigkeit der Heimbeiräte und der Heimfürsprecher wird nicht als Bürokratisierung angesehen, sondern als Beitrag zu einer guten Kooperation aller Gruppen in den Einrichtungen."
Der genaue Wortlaut der Mitteilung des Senats finden Sie hier (bitte anklicken).
Bürokratieabbau in der Pflege
Mitteilung des Senats vom 25. Oktober 2005
(Drucksache 16/787)