Forum zur Verbesserung der Situation pflegebedürftiger Menschen e.V. lädt ein:
58. P F L E G E S T A M M T I S C H, München
Mittwoch, den 7. November 2007, 19 Uhr Löwenbräukeller Stiglmaierplatz
Gut ausgebildetes Personal ist unerlässlich für eine gute Pflege – Pflege erfordert auch Selbstbewusstsein, Selbstachtung, Zivilcourage und eine hohe ethische Grundhaltung !„Eine der tragenden Säulen im Bereich der Altenpflege ist das Pflegepersonal. Gut ausgebildetes und engagiertes Personal ist unerlässlich für eine gute Pflege.“ (Presseerklärung (PK) Bayerisches Sozialministerium vom 5. Juli 2004) In einer weiteren PK (10. Februar 2007) wird vor allem auf das Auswahlverfahren der Schulen Wert gelegt, das unter anderem auch über die sozialen und persönlichen Kompetenzen sowie ethischen Werthaltungen der Bewerber Aufschluss geben soll“. Und weiter heißt es: „Die Schaffung von Ausbildungsplätzen ist eine der wichtigsten Investitionen in die Zukunft. Ausbildung macht sich für die Einrichtungen bezahlt.“ Die demographische Entwicklung kann „nur mit einer ausreichenden Zahl an professionellen Pflegekräften gemeistert werden, die über umfassende Kenntnisse verfügen und verantwortungsvoll mit den alten, hilfe- und pflegebedürftigen Menschen umgehen.“
Die Klagen z.B. von Lehrkräften, dass sie eigentlich die Verantwortung für ihr Fachseminar wegen dem niedrigen Bildungsniveau vieler SchülerInnen „aus ethisch-moralischen Gründen“ nicht mehr übernehmen können häufen sich. Ebenso die verzweifelten Hilferufe – meist anonym - zahlreicher Auszubildenden, dass die Kluft zwischen Anspruch und Realität in der Pflege immer größer wird. „Wir können und dürfen häufig das Gelernte im Pflegealltag nicht umsetzen!“ Die Schüler und Schülerinnen berichten in ihren Schulen über ihre Arbeitsbedingungen in den Pflegeheimen, fühlen sich häufig überlastet und überfordert. Aus Angst, dass es nicht genügend Praktikumsplätze in Pflegeheimen gibt, wird leider auch in den meisten Schulen über die bekannten Missstände in der Altenpflege geschwiegen!
Eingeladen haben wir zu diesem wichtigen Thema engagierte, kritische und fachlich kompetente ReferentInnen:
- Die Ärztin und Direktorin der HANS WEINBERGER-AKADEMIE (HWA) der Arbeiterwohlfahrt e.V. München Frau Mona FROMMELT, die seit 15 Jahren in der Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Altenpflege tätig ist.
- Seit 18 Jahren trägt die Krankenschwester Frau Ute MÜLLER die Verantwortung als Schulleiterin in der HWA und arbeitet seit über 30 Jahren als Lehrerin für Pflegeberufe .
- Die Gerontologin und Dozentin der Erwachsenbildung Frau Renate-Maria FRISCHHUT kritisiert u.a. dass in vielen Schulen ungeeignete, unmotivierte Schüler aufgenommen werden, nur um die Klassenstärke zu erfüllen. Eine ihrer Forderungen: Wir dürfen nicht länger schweigen! Wir brauchen auch selbstbewusste und kritische Pflegekräfte!
- Der Berliner Altenpfleger Herr Dirk MÜLLER fordert u.a., dass der Hospiz- und Palliativansatz ein wesentlicher Bestandteil der Pflegeausbildung sein muss.
- Der Krankenpfleger, Lehrer für Pflegeberufe und Leiter des Münchner Pflegeheimes VINCENTINUM Herr Bernd WEIST fordert in diesem Zusammenhang auch mehr Mut und Verantwortung von den Leitungen in den Heimen und ambulanten Pflegediensten.
Gratulieren möchten wir an dieser Stelle dem engagierten Team der MÜNCHNER BESCHWERDESTELLE FÜR PROBLEME IN DER ALTENPFLEGE zu ihrem 10-jährigen Bestehen!!!
Quelle: Claus Fussek